NIKI DE SAINT PHALLE
Sondervorstellung am Montag, 03.11., 19:00 Uhr, Gloria
Film und FATZ mit Begrüßungsgetränk und Gespräch
in Kooperation mit dem Familientherapeutischen Zentrum Neckargemünd.
F/B 2024| Regie: Céline Sallette | 98 Min. | FSK 12
Michael Meyns befand auf filmstarts.de, dass sich Salette Leben und Werk der Künstlerin Niki de Saint Phalle auf ungewöhnliche Weise nähere, indem nicht das Werk im Mittelpunkt stehe, sondern die Psyche der Hauptfigur, für die Kunst vor allem als Verarbeitung von Missbrauchserfahrungen diene. Nach Oliver Armknecht auf film-rezensionen.de zeige das Drama praktisch nichts von der Kunst von Niki de Saint Phalle, es gehe vielmehr um die private Laufbahn und wie diese sie beeinflusste. Das sei aufgrund der talentierten Hauptdarstellerin schon sehenswert, manchmal aber auch etwas frustrierend.
„Ich habe ihre Arbeiten zum ersten Mal gesehen, als ich jung war, vielleicht damals zu jung“, sagt Filmemacherin Céline Sallette im Gespräch mit NDR Kultur. „Ich verstehe erst jetzt die Tiefe ihrer Arbeit. Ich habe daraufhin Interviews mit ihr nachgeschaut. Was für wichtige Aussagen sie über Kunst und über das Leben selbst gemacht hat – das hat mich fasziniert.“ Sie habe daraufhin mehr über die Künstlerin recherchiert und mehr darüber erfahren, „was Mut ist und was es bedeutet, vollkommen das eigene Ich zu leben“. Die Französin ergänzt: „Es war eine ihrer größten Leistungen, diese Transformation zu vollenden, um diese mächtige Frau zu werden. Darum geht es in unserem Film – wie sie Niki de Saint Phalle wurde.“
Die Tatsache, dass aus Lizenzgründen nichts von ihrer Kunst im Film gezeigt werden darf, habe dazu geführt, dass es bislang keine Kinobiografie über Niki de Saint Phalle gegeben habe. „Niemand hätte gedacht, dass es klappt, einen Film zu machen, ohne ihre Kunst zu zeigen“. Die Herausforderung habe zwar auch zu Frustration geführt, „aber im Nachhinein bin ich froh, dass wir die Lebensphase zeigen, in der sie zur Künstlerin wird.“ Die innerliche Verwandlung sei die größte Leistung, die einem Menschen gelingen könne. „Das Kleid, das Charlotte de Bon trägt, als Niki zum zweiten Mal schwanger ist, ist eine bunte Hommage an ihre Nanas. Wir haben versucht, unsere eigene Hommage an Niki zu machen.“
Also ein mutiger und jedenfalls sehr besonderer Film, der zum besonderen Konzept des FaTZ und zum Living Museum Neckargemünd mit seiner revolutionären Sprengkraft hervorragend passt. Uns ist es deshalb sehr leicht gefallen, zu entscheiden, diesen interessanten Film zu präsentieren. Aber entscheiden Sie selbst!