In 21 Tagen

Tänzerisch aus Tschechien in die Welt

Die Moldau ist nur 430 Kilometer und als Musikstück etwa zwölf Minuten lang. Trotzdem ist sie weltberühmt. Das gilt auch für zahlreiche Komponisten, die an ihren Ufern lebten und wirkten. Die Musikfreunde Heidelberg lassen all ihre Stimmungen erleben: wild, elegisch und teils verborgen.

„Jeder Tscheche ist ein Musiker.“ – So lautet ein heutiges Sprichwort, das es so ähnlich schon in den Ländern des Königreichs Böhmen gab. Angesichts von nur zwölf Millionen Einwohnern vor über hundert Jahren war die Dichte musikalischer Genies beachtlich: Bedřich Smetana, Antonin Dvořák und Leo Janáček sind die bekanntesten Namen, doch während des Konzertabends wird man weitere Entdeckungen machen.

Die frühen Komponisten waren Neuerer, die versuchten, eine eigene tschechische Musiksprache zu entwickeln. Doch bewältigten sie die Herkulesarbeit auf die allerfreundlichste Weise, nämlich tänzerisch. Bedřich Smetana wob dies als Erster in „Aus Böhmens Hain und Flur“ ein, überdeutlich erklingen Polkas oder Ländler in Dvořáks „Slawischen Tänzen“ – von denen die Musikfreunde natürlich einige spielen. Janáček wiederum sammelte in Ost-Mähren Volkslieder, zudem übertrug er die eigentümliche Sprachmelodie des Tschechischen in seine Kompositionen. Dessen Timbre ist hierfür bestens geeignet, wie ein einfaches Beispiel beweist: Welches Volk kennt ein schöneres, weicheres Wort für Musik wie „Hudba“? In mehreren Stücken an diesem Konzertabend kann man sich von diesem wunderbaren Klang selbst überzeugen.

Um Smetanas Moldau fließen die Biografien der Komponisten überraschend mannigfaltig neben- und ineinander. Dvořák spielte als Bratschist fünf Jahre lang unter der Leitung des Dirigenten Smetana, unter anderem in der berühmten „Verkauften Braut". Mäandernd wie Tschechiens berühmter Fluss Moldau geht es weiter: Josef Suk wurde in einem ihrer Täler geboren, später heiratete er eine der Töchter Dvořáks. Janáček wiederum war mit Smetana bekannt und mit Dvořák eng befreundet.

Bohuslav Martinů schließlich studierte Violine bei Josef Suk. Er öffnete die tschechische Musik auf höchst entspannte Weise kosmopolitischen Einflüssen: Eher beiläufig hörte er Jazz und dachte sich: „So etwas mache ich auch!“

Seine Lebenslinie verband sich mit einer der großartigsten Unbekannten tschechischer Musik: Vítězslava Kaprálová. Ihr Vater ein Schüler von Leoš Janáček und Martinů ihr Lehrer und Partner. Trotz ihres kurzen Lebens hinterließ sie etwa fünfzig Meisterwerke und feierte auch als Dirigentin Erfolge. Ihre wenigen sinfonischen Werke werden nur selten aufgeführt.

Eng mit der Moldau verbunden sind noch weitere Tonkünstler, deren Werke am Konzertabend erklingen werden.

Glücklicherweise trug der Fluss sämtliche mehr oder weniger berühmten Namen weit über die Grenzen des Landes hinaus. Sie überquerten alle Ozeane, um nun wieder zu uns an die Neckarufer zu gelangen.

Eintrittskarten:

20 und 14 Euro an der Abendkasse

18 und 12 Euro im Vorverkauf online unter www.musikfreunde-heidelberg.de/tickets und bei Schmitt & Hahn Buch und Presse, Hauptstraße 8, Heidelberg

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Rudolf-Wild-Kulturhalle
Schulstraße 6
69214 Eppelheim
Deutschland

Webseite: www.musikfreunde-heidelberg.de/home

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