Scheme von Fran Diaz ist ein tänzerischer Erkundungsgang durch die Institutionen: Ausgehend von eigenen Erfahrungen mit institutionellen Beschwerdeverfahren lotet Choreograph Fran Diaz atmosphärisch aus, welche Dynamiken in institutionalisierten Gemeinschaften wirken.
Geglätteten Arbeitsabläufe, reibungslose Zusammenarbeit und gesteigerte Produktivität schlagen sich in standardisierten schnellen Bewegungsabläufen von hohem Tempo nieder, in denen drei Tänzer*innen wie gefangen wirken. In rotierenden Formationen, zwischen mechanischer Beschleunigung und der Erschöpfung des Körpers, schleicht sich der Wunsch nach Veränderung ein. Die Dynamik und Interaktion der Körper lässt ebenso den Frust über ausbleibende Veränderungen spürbar werden wie die innewohnenden Möglichkeiten zum Wandel eines Kollektivs.
Choreograph Fran Diaz befasst sich häufig mit Themen, die mit der Dynamik von Kollektiven zu tun haben. Dabei fokussiert er die Vorstellung von Gemeinschaft, das Bedürfnis nach Zugehörigkeit oder die Neukonfiguration der eigenen physischen Räume und Grenzen. Darüber hinaus interessieren ihn Schnittstellen zur Queer-Culture, die Gestaltung institutioneller Strukturen sowie die Schaffung sicherer Räume im Tanz. Seine choreographischen Arbeiten sind geprägt von klarer Form, hohem Tempo und oft multidisziplinären Zusammenarbeiten.