DER ERDE VERBUNDEN
Künstlerische Sichtweisen in Malerei und keramischer Gestaltung
Sabine Schreier, Malerei + Angelika Wild-Wagner, Wandobjekte und Gefäße
Zwei Künstlerinnen gewähren Einblick mit welchen Gestaltungsmitteln und Reflexionen sie ihre Verbundenheit zu unserer Erde sichtbar machen können. Dabei schaffen beide Künstlerinnen mit haptischen Oberflächen und den Farben des Wassers und des Himmels Verbindungen zwischen Material und Thema.Sabine Schreier nähert sich dem Thema über die Darstellung von Landschaften, um deren Existenz sie sich sorgt. Wald, Gebirge und Meer sind elementare Rückzugsorte für den Menschen, wo er zur Ruhe kommt, seine Gedanken ordnet, entschleunigt, geerdet wird. Der gedankenlose Umgang mit unserer Umwelt ist bei Sabine Schreiers Arbeiten Impulsgeber. Statt Kostbares zu erhalten wird ausgebeutet, statt wertzuschätzen wird zerstört. Das von Menschen weltweit verwendete Plastik integriert sie bildhaft in ihre Werke. Schreiers Arbeiten sind Momentaufnahmen: Landschaften, die ständiger Veränderung unterworfen sind. Grenzen von sichtbarer Schönheit und vom Menschen verursachten Katastrophen werden verwischt. Der Betrachter soll innehalten, genau hinsehen. Seine Wahrnehmung wird gelöst vom vertrauten Blick auf das Gewohnte. Er erfährt Irritationen und neue visuelle Momente. Angelika Wild-Wagner sieht sich durch das irdene Material Ton mit der Erde verbunden. Vielgestaltige Gefäßunikate bilden den Schwerpunkt ihrer Arbeiten, die beim Betrachtenden Assoziationen auslösen: an das Leben, an Sehnsüchte und an die Natur. Ihre von menschlichen Empfindungen inspirierten Wandobjekte, die Kissen gleichen, nehmen sowohl das Harmonische als auch das Sorgenvolle auf, das dem Menschen innewohnt. Gefühle wie Glück und Zufriedenheit werden ebenso wie Unruhe und Ängste vom Kissen geradezu aufgesaugt. Zur Versinnbildlichung setzt Wild-Wagner eine unebene, unbequem erscheinende („restless“) Oberfläche ein.Ein mit Stacheldraht umwickeltes Kissen („On the border“) widersetzt sich durch den schroffen Draht seiner Verwendbarkeit. Dabei befassen sich ihre Reflexionen mit den Nöten unserer Erde wie Zuwanderungsproblemen und lassen uns mit Fragen zurück: „Wohin fliehen, wenn man nirgendwo willkommen ist“?
Eintritt frei